MAGNIFICAT

Beschreibung

Die Praxis des Psalmen­singens kannte schon immer das Gegen­über von zwei Chören. Die zwei­teili­gen Vers­formen der alt-orien­tali­schen Dich­tung luden dazu ein. Seit der Mitte des 16. Jh. ent­wickelte sich diese Tradi­tion weiter, aus­gehend von Nord­italien: Maje­stäti­sche Kirchen­räume mit mehreren Seiten­schiffen und Emporen wurden durch viel­fach geteilte Musiker­gruppen mit Klang erfüllt. Auf diese Weise ent­standen im „heiligen Spiel“ der Litur­gie neue musika­lische Aus­drucks­formen.

Um 1600 herum, im Erwachen des Früh­barock, spiegel­ten sich im Glanz der ober­italie­ni­schen Städte pracht­volle Welten von Musik. Eine große Zahl Kompo­nisten aus ganz Europa machte sich ans Werk. Hein­rich Schütz, der in Venedig mit Gabrieli und Monte­verdi in Kontakt trat, konnte schließ­lich in Dresden diese Musik etablieren – mitten in der schwie­rigen Zeit des 30-jährigen Krieges. Schütz gilt des­halb als „Vater der deutschen Musik“ und als wich­tig­ster Vor­läufer von Johann Sebastian Bach.

Die Katho­lische Kantorei Bruch­sal hat in diesem Jahr den Jungen Chor Neureut, die Vokal­gruppe Cantiqua und die Blechbläser des Karls­ruher Barock­orche­sters in die Bruch­saler Peters­kirche eingeladen. Hinzu kommen Organisten, die an drei ver­schie­denen Orgeln musi­zieren. So werden die drei Kirchen­schiffe und die Empore im Wechsel­spiel und zusammen zum Klingen gebracht.